Bei der Kurzschaftprothese wird deutlich mehr Knochen erhalten, das deutlich kleinere Schaft-Implantat passt sich dem Knochen sehr viel besser an. Es resultiert eine optimale Krafteinleitung in den Knochen. Aufgrund des kurzen und gebogenen Designs lässt sich eine Kurzschaftprothese tatsächlich minimalinvasiv einbringen und es gelingen sehr kleine schonende Zugänge. Durch dieses Vorgehen kann die natürliche Gelenkgeometrie exakt wiederherstellt werden.
Die am häufigsten verwendeten „konventionellen“ Standardprothesen haben hingegen den Nachteil, dass ein relativ großer Zugang notwendig ist, um diese einzusetzen. Zudem werden sehr viel mehr Knochen, Sehnenansätze, Bindegewebe und Muskeln entfernt oder zumindest geschädigt als eigentlich notwendig! Anders ausgedrückt: ein großes Flugzeug braucht eine viel größere Landebahn als ein kleines Sportflugzeug.
Im folgendem Bild wird ein Größenvergleich zwischen der Kurzschaft- (grau gezeichnet) und der Standardprothese (rosa gezeichnet) dargestellt:
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Bei den Kurzschaftimplantaten kann durch die hohe Resektion und somit den Erhalt des Schenkelhalses die Kraft in sehr natürliche Art und Weise in den Knochen eingeleitet werden. Siehe auch unteren stehende Grafik. Links der natürliche Knochen in der Mitte eine Kurzschaftimplantat Typ MiniHip und ganz rechts ein konventionelles Standardimplantat. Diese zeigt hingegen eine sehr unnatürliche Krafteinleitung mit viel mechanischer Unruhe im proximalen Schaftbereich und Kraftspitzem am distalen Prothesenende.
Das Kurzschaftimplanat führt durch die natürliche Krafteinleitung zu weniger Knochenverlust in fast allen Knochenregionen und induziert zudem Knochenwachstum an der distalen und lateralen Region. Kurzschaftimplantate sind erhalten mehr Knochen im Vergleich zu konventionellen Standardimplantaten und reduzieren den periprothetischen Knochenverlust.
Bei dem MiniHip Modell der Firma Corin handelt es sich um eine Titanschaft (Ti-6Al-4V = Titan, 6% Aluminium, 4% Vanadium) überzogen mit einer Schicht Reintitan und einer Schicht Hydroxylapatit zur Verbesserung der Osteointegration.
Implantationstechnik: Nach dem Entfernen des Hüftkopfes (dieser ist fast immer durch die fortgeschrittene Arthrose stark geschädigt), wird bei erhaltenem Schenkelhals zunächst der Schaft präpariert. Grundsätzlich besteht der Knochen aus einer äußeren harten Schicht (Cortialis) und dem inneren "Knochenschwammgewebe". Letzteres wird mit entsprechenden Raspeln verdichtet und es entsteht schrittweise ein sehr stabiles Knochenbett in dem die Originalprothese eingebracht werden kann.
ODER POTENTIELLE NACHTEILE DER KURZSCHAFTSYSTEME:
(oder Gründe, warum nicht jeder Hüftoperateur die Kurzschaftprothese verwendet)
Literatur: