Im Falle einer geringen oder mittelgradigen Arthrose am Hüftgelenk werden mit der konservativ-funktionellen Therapie die besten Ergebnisse erzielt. Der Begriff „konservativ“ steht grundsätzlich für „ohne Operation“ und der Begriff „funktionell“ zielt auf die notwendige Funktionsverbesserung ab. Wichtig ist hier noch eine gute Restbeweglichkeit im Hüftgelenk, da bei einer fortgeschrittenen Bewegungseinschränkung diese Therapie nicht mehr erfolgsversprechend ist.
Die zwei wichtigsten konservativen Therapien sind die Bewegungstherapie in Verbindug mit einer vorübergehenden Schmerzmedikation. Neben der klassischen Physiotherapie zur Gelenkmobilisierung und Training der hüftgelenksumfassenden Muskulatur sollte auch eine ganzheitliche stabilisierende Trainingstherapie erfolgen.
Bei geringen Beschwerden kann direkt mit aktiven Übungen begonnen werden, bei stärkeren Schmerzen muss der Therapeut oder die Therapeutin das betroffene Gelenk und die oftmals verhärtete Muskulatur zunächst passiv mobilisieren, um langsam eine Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit zu erreichen. Erst dann können, zunächst mit Unterstützung, aktive Bewegungsübungen durchgeführt werden.
Um die akuten Schmerzen zu reduzieren und eine Krankengymnastik und Bewegung überhaupt erst zu ermöglichen, ist oftmals eine antientzündliche Schmerzmedikation sinnvoll. Hier können z.B. Ibuprofen, Diclofenac, etc. eingesetzt werden. Hier sollten allerdings Verträglichkeit und Kontraindikationen beachtet werden und bei längerer Anwendung ein „Magenschutz“ eingenommen werden. Auch eine oberflächliche Anwendung mit Salben oder Gels kann eine sehr gute Option sein mit deutlich weniger Nebenwirkungen.
Auch eine Schmerzmedikation, die im Idealfall nur kurzzeitig oder bedarfsweise angewendet wird kann sehr effektiv sein. Die entzündungsreduzierende Wirkung vieler Medikamente ist hier entscheidend und sehr unterschiedlich. Mögliche Unverträglichkeiten und die Wechselwirkungen in Kombination mit anderen Medikamenten müssen beachtet werden.
Auch pflanzliche Präparate können eine gute Wirksamkeit zeigen oder zumindest eine sehr sinnvolle Ergänzung zu den klassischen Schmerzmitteln darstellen. Zumal hierdurch die Dosis und somit auch die Nebenwirkungen reduziert werden können.
Die Physiotherapie vereint eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten. Hierzu zählt neben der klassischen Krankengymnastik und manuellen Therapie unter anderem auch die Lymphdrainage. Oberstes Ziel ist das Wiederherstellen der Bewegungs- und Funktionsfähigkeit sowie der gezielte Muskelaufbau, um den geschwächten Körperbereich aktiv zu stärken. Die Schmerzen lassen sich bestenfalls komplett beseitigen und Schonhaltungen, die die Beschwerden weiter verstärken würden, somit vermeiden.
Sollte sich mitunter keine ausreichende Besserung der Beschwerden einstellen, kann eine Injektion direkt in das Hüftgelenk erfolgen. Dies ist mittels ultraschallgestützter Technik eine sehr effektive und auch wenig schmerzhafte Therapie, da das Medikament direkt an Ort und Stelle in das Gelenk eingebracht wird. Viele Patient*innen fragen immer nach dem Risiko. Ja, bei jeder Injektion gibt es ein Infektionsrisiko. Dieses ist jedoch sehr gering und liegt bei 1:40.000. Sollte sich hierunter eine sehr gute Schmerzreduktion einstellen, kann eine weitere Injektion vom Verlauf abhängig gemacht werden. Auch die Anwendung von Hyaluronsäure (Gelenkschmiermittel) kann in manchen Situationen sehr gut wirksam sein. Und hier geht es auch nicht darum, durch 1 bis 2 Infiltrationen eine vollständige Heilung zu erreichen, sondern Sie einfach mal „über den Berg“ zu bringen und Bewegung und Training überhaupt erst wieder zu ermöglichen. Dem Körper also helfen, die Schmerzkette zu durchbrechen, damit er mit seinen Kompensationsmechanismen wieder aktiv werden kann und die Erkrankung wieder in den Griff bekommt (Cortisonpräparate, Hyaluronsäure, Traumeel, etc.)
Zu den Standard-Therapieoptionen können mittlerweile auch biologische Injektionen mit körpereigenem Plasma (PRP, ACP ) gezählt werden.
Als Therapie haben diese Spritzen am Hüftgelenk grundsätzlich eine etwas schlechtere Wirksamkeit als am Kniegelenk, sind aber oftmals eine sehr gute Ergänzung.
Grundsätzlich sucht die Osteopathie vor allem auch nach Bewegungseinschränkungen und löst Blockaden, um die körpereigenen Selbstheilungsprozesse in Gang zu setzen. Für die Mobilisation des Körpergewebes greift die Osteopathie dabei auf vielfältigste Techniken zurück, die Muskeln, Faszien, Gelenke und Organe auf verschiedene Weise ansprechen. Das Spektrum reicht von Entspannungstechniken, über weichere oder auch kräftigere Mobilisationen, Dehnungen, dynamische Gelenkbewegungen, bis hin zu Techniken der Chiropraktik.
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Hier wird davon ausgegangen, dass bestimmte Stoffe im Körper entweder zu wenig vorhanden sind oder eine höhere Konzentration dieser Stoffe zu einer besseren Funktion führt.
Manchmal ist auch die Verordnung von Hilfsmitteln eine gute und ganzheitlich ergänzende Therapieoption, die eine sofortige Entlastung und somit schnell zu einer Linderung der Beschwerden führen kann, wie z.B.
Auch im Bereich des Hüftgelenks gibt es heute einige sehr innovative Produkte, die oftmals eine sehr gute Ergänzung darstellen können; insbesondere auch dann, wenn eine Operation zwar geplant ist, aber noch eine gewisse Zeit überbrückt werden muss.