Ein Knorpelschaden im Bereich des Hüftgelenks führt im frühen und mittleren Stadium häufig zu keinen merklichen Beschwerden. Erst wenn der Knorpelschaden weiter fortgeschritten ist kommt es zu belastungs- oder bewegungsabhängigen Beschwerden. Zudem muss der Knorpelschaden an dem Hüftgelenk nicht den ganzen Kopf betreffen und kann nur sehr lokalisiert an einer Stelle sein, aber ganz erhebliche Beschwerden auslösen.
Diese lokalen Knorpelschäden entstehen häufig durch eine Gelenksituation bei der das Hüftgelenk sich nicht optimal entwickelt hat. Sei es durch die genetische Information, den Bauplan des Körpers oder durch zu hohe oder falsche Belastungen in sensiblen Phasen des Knochen- und insbesondere des Hüftkopfwachstums. Knorpelverletzungen durch einen Unfall oder einen Sportunfall sind hingegen sehr selten, da das Hüftgelenk sehr gut geschützt und sehr stabil umschlossen ist.
Die entscheidenden Symptome eines Knorpelschadens im Bereich der Hüfte können zunächst vor allem Beschwerden nach einer vermehrten Belastung sein. Nach einer längeren mehrstündigen Wanderung, bei der selbst nichts bemerkt wurde, entstehen am Abend in Ruhe Schmerzen in der Leistenregion. Diese kommen dann von einer meist geringen Entzündungsreaktion her, die sich über den Tag durch das geschädigte Gelenk langsam entwickelt hat.
Im weiteren Verlauf des in der Regel voranschreitenden Knorpelschadens nehmen dieses belastungsabhängigen Schmerzen zu und treten auch bereits während der längeren Belastung auf. Weiterhin können insbesondere Rotationsbewegungen, bei denen bestimmte Gelenkregionen vermehrt belastet werden mehr oder weniger starke Schmerzen auslösen.
Sollte es sich wirklich um einen lokalisierten Knorpelschaden des Hüftgelenks handeln, kann dieser relativ gut operativ angegangen werden. Dies ist jedoch eher die Ausnahme und kommt selten vor. Häufig ist im jüngeren Lebensalter ein Knorpelschaden im Bereich der Hüfte nur eine Begleiterscheinung einer meist im Vordergrund stehenden anderen Hüfterkrankung.
Am häufigsten ist hier das Hüftimpingement zu nennen, also ein “Hüftanschlagen”, das über längere Zeit zu einem Knorpelschaden führen kann. Hier ist es wichtig eben nicht nur den Knorpelschaden zu behandeln, sondern insbesondere die Ursache. Sofern der Knorpelschaden noch nicht zu weit fortgeschritten ist, ist eine Arthroskopie die Therapie der Wahl. Hier werden mittels kleiner Hautinzisionen und einem Miniaturkamerasystem während einer Operation Bilder vom Hüftgelenk direkt auf einen Monitor übertragen.
Der Orthopäde sieht dann sehr deutlich mögliche Schädigungen des Gelenks und kann diese auch gleich therapieren. Solange jedoch noch eine intakte, wenn auch dünne Knorpelschicht vorliegt kann diese nicht operativ angegangen werden. Dann ist die Beseitigung der eigentlichen Ursache entscheidend.
Im fortgeschrittenen Lebensalter hingegen ist es durch unterschiedliche Mechanismen, oftmals auch durch ein nicht erkanntes Hüftimpingement zu einem fortgeschrittenen Knorpelverschleiß gekommen. Dann spricht man von einer Hüftarthrose oder Coxarthrose.
Hierzu gibt es keine guten wissenschaftlichen Arbeiten. Mangelnde Bewegung, falsche Ernährung und Übergewicht spielen am Hüftgelenk wahrscheinlich eine deutlich geringere Rolle als am Kniegelenk. Hier steht die Anatomie, also die Art und Weise wie sich das Hüftgelenk entwickelt hat, wohl im Vordergrund. Und diese kann nur wenig durch geeignete Maßnahmen beeinflusst werden.
Allerdings sind die vorgenannten Gründe für einen Hüftverschleiß in der Summe nicht zu verachten und haben beispielsweise bei geringen Hüftbeschwerden einen guten therapeutischen Nutzen. Grundsätzlich ist eine gleichmäßige Bewegung und geringe Belastung ideal für eine gute Ernährung des Gelenkknorpels, wie beispielsweise beim Radfahren.
Schon alleine die Tatsache, dass gerade bei jungen Patienten die Nachbehandlung einer Hüftgelenksspiegelung fast ausschließlich durch ein Ergometer-Fahrrad erfolgen kann, spricht für sich. Aber auch die Hüftmuskulatur hat einen wichtigen Einfluss auf die Gelenkmechanik. Und hier nicht nur die oberflächlichen Muskeln, sondern auch die tiefe Hüftmuskulatur.
Diese tiefe Muskulatur wird als autochthone Muskulatur bezeichnet und kommt im ganzen Körper vor. Diese kann jedoch nicht willentlich durch spezielle Übungen trainiert werden, sondern wird nur indirekt, z.B. bei einem Gleichgewichtstraining oder Koordinationstraining angesprochen.
Bei Hüftproblemen helfen Ihnen unsere Spezialisten sehr gern weiter.