Die Behandlung in einer Rehabilitationsklinik (“Reha”) nach einer Hüft-Operation ist in der Regel 3 Wochen lang. Bei entsprechender Notwendigkeit kann diese auch um eine weitere Woche verlängert werden. Hierüber entscheidet der Facharzt in der Reha-Klinik. Die Kosten werden vollständig entweder durch die Krankenversicherung und im Falle einer bestehenden Arbeitstätigkeit von der Rentenversicherung übernommen.
Das kommt wirklich auf den Patienten und sein Umfeld an. Seit einigen Jahren gibt es einen immer größer werdenden Anteil an Patienten, die gerne eine ambulante Rehabilitation in einem Physiotherapiezentrum machen. Sicherlich war das lange Zeit so, dass vor allem jüngere Patienten die Hauptzielgruppe für die ambulante Therapie waren.
Das verändert sich jedoch deutlich und auch die ältere Generation traut sich das immer mehr zu. Und im Allgemeinen ist es so, dass die ambulante Therapie in keiner Weise der stationären Reha hinterherhinkt. Ganz im Gegenteil, die Anzahl und die Effektivität der Physiotherapie ist im ambulanten Setting aus meiner Sicht höher. Auch die Motivation ist ungleich besser.
Der optimale Verlauf und die besten Ergebnisse erzielt man heutzutage mit einer Kombination aus 1-2 Wochen Ruhephase in häuslicher Umgebung direkt nach dem stationären Krankenhausaufenthalt. Währenddessen können die bereits erlernten Übungen gut umgesetzt werden. Zusätzlich sind, auch durch das gesetzlich verankerte Entlassungsrezept aus dem Krankenhaus, in dieser Zeit eine moderate manuelle Therapie und Lymphdrainage ideal.
In dieser Phase der Heilung muss sich das Gewebe regenerieren und die physiologische (natürliche) Entzündungsreaktion klingt ab. Die Schwellung und das Hämatom bilden sich zurück und auch die postoperativen Schmerzen gehen gut zurück.
Die nun folgende Rehabilitation kann unter optimalen Voraussetzungen begonnen werden. Die verschiedenen Übungen können viel sicherer und effektiver ausgeführt werden.
Früher waren die Patienten oftmals 2 Wochen nach einer Operation im Krankenhaus. Diese Zeit entfällt heutzutage und ist auch sicherlich nicht mehr notwendig. Auch wenn sich die Rehalandschaft in den letzten Jahren hier versucht hat anzupassen, sind die passiven Therapie-Maßnahmen in einer stationären Rehabilitation noch immer wenige. Wie sagte mal ein Patient: “Wenn ich schon in eine Rehaklinik gehe, möchte ich auch, dass dort etwas passiert” – recht hat er.
Diese ambulante Rehabilitation ist jedoch nur möglich, wenn ein ambulant zugelassenes Rehazentrum in erreichbarer Nähe liegt. Auch einen Fahrdienst bieten solche Zentren noch lange nicht an; und nicht jeder Patient hat einen Fahrer zu Hause, der ihn täglich hin und wieder zurück fährt. Zwei weitere wichtige Argumente, die oftmals eine stationären Rehabilitation notwendig machen sind die im 3. Stock ohne Aufzug liegende Wohnung und eine fehlende Versorgung des Patienten.
Sie lernen zwar bereits im Krankenhaus am 2. oder 3. Tag Treppen zu steigen, aber für manchen Patienten ist das sicherlich so kurz nach der Operation zu viel verlangt. Auch Angehörige oder Nachbarn können Sie oftmals nur bis zu einem gewissen Grad unterstützen. Dann ist sicherlich der Weg in eine stationäre Rehaklinik die besser Wahl. Und die Patienten kommen dann nach der stationären Reha relativ gut alleine zurecht.
Als primäres Ziel einer Rehabilitation ist im frühen Stadium sicherlich die Wundheilung zu nennen und danach würde ich den Ausgleich von sekundären funktionellen Defiziten sehen. Anders gesagt, im Rahmen der Rehabilitation sollten Fehlhaltungen oder Fehlfunktionen des Körpers aufgrund der primären Erkrankung therapiert werden. Als Beispiel kann man das Hinken bei einer Hüftarthrose sehen. Sollte dieses Hinken vor der Operation sehr stark ausgeprägt sein und schon über längere Zeiten bestehen, wird es oftmals länger dauern, bis es wieder vollkommen verschwindet.
Die Aufgabe der Rehabilitation ist in diesem Beispiel mittels Gangschulung, aber auch Training der Koordination und Aktivierung vernachlässigter Muskulatur den Körper zu unterstützen, wieder in die richtige Balance zu kommen. Wie bei fast jeder Therapie ist hier auch die Anleitung des Patienten zur Eigentherapie am wichtigsten. Es hilft wenig, wenn der Patient nur im Rahmen der Physiotherapie-Einheit auf sein Gangbild achtet. Dies muss vor allen Dingen auch regelmäßig im Alltag erfolgen.
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